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11.04.2024

KEG Bayern mit tausenden Menschen für eine weltoffene Gesellschaft auf der Straße

Die Aktion des Bayerischen Rundfunks “Die Rückkehr der Namen” setzte ein deutliches Zeichen gegen jede Form von Ausgrenzung und Rassismus. 

Über 80 Vereine und Organisationen beteiligten sich am 11. April an der Großaktion "Die Rückkehr der Namen" des Bayerischen Rundfunks in der Münchner Innenstadt. Mit dem Projekt "Die Rückkehr der Namen" wollte der Bayerische Rundfunk mit Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München bewusst an 1.000 Münchnerinnen und Münchner erinnern, die während des NS-Regimes verfolgt, entmenschlicht und ermordet wurden. Mit dabei war nicht nur die KEG Bayern, sondern unter anderem auch der FC Bayern mit seiner Initiative "Rot gegen Rassismus".

Denn Antisemitismus, Rechtsextremismus und Holocaustleugnung haben in unserer Gesellschaft keinen Platz.

Der deutsche Rekordmeister war durch seinen Präsidenten Herbert Heiner sowie durch teilnehmende Fans und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertreten, die als Paten der Opfer der NS-Diktatur gedachten. "Es war wieder einmal eine Veranstaltung, die gezeigt hat, wie groß der Zusammenhalt ist, wenn es darum geht, die Werte der Demokratie zu demonstrieren", resümierte Hainer. "Wir vom FC Bayern sind froh, dass wir unseren Teil dazu beitragen konnten. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, Anfänge zu erkennen: Man muss aktiv werden und die Lehren aus der Vergangenheit mit Leben füllen, um für eine lebendige Demokratie einzutreten. Das ist hier heute von tausenden Menschen eindrucksvoll umgesetzt worden."

 

Auch die KEG war mit vielen Paten vertreten und nutzte den Austausch mit Herbert Heiner über die Bedeutung von Bildung und Kirche in diesen Zeiten. Für Landesvorsitzenden Goppel war es ein Herzensanliegen, mit der KEG für eine weltoffene Gesellschaft einzutreten, die aus der Vergangenheit gelernt hat. "Erinnern, darüber reden oder lesen reicht heute leider nicht mehr aus. Wir müssen aktiv für unsere Demokratie und eine Gesellschaft in Frieden und Freiheit eintreten und Flagge zeigen. Wir freuen uns, dass die KEG einen kleinen Teil zum Gelingen dieser Veranstaltung beitragen konnte", so Goppel abschließend. Mit dabei waren u.a. René Vollmer, Cordula Haderlein sowie die Bundesvorsitzende Gerlinde Kohl und das Team der Geschäftsstelle.

Zum Hintergrund:

Holocaustleugnung bezeichnet die Leugnung oder weitgehende Verharmlosung des nationalsozialistischen Völkermordes an den europäischen Juden. Holocaustleugner prägten dafür den Begriff "Auschwitzlüge", der zum Synonym für ihre Leugnung wurde. Dabei steht der Name des größten Vernichtungslagers Auschwitz für den gesamten Holocaust. Die Holocaustleugnung ist seit 1945 fester Bestandteil rechtsextremer Ideologien und eng mit dem heutigen Antisemitismus und einem auf die NS-Zeit bezogenen Geschichtsrevisionismus verbunden. Einige französische Vertreter der Holocaustleugnung waren ursprünglich links. Wie die Islamisten vertreten sie einen radikalen antisemitischen Antizionismus. Die Holocaustleugner nennen sich selbst "Revisionisten" und geben ihre Texte als Forschungsbeiträge aus, präsentieren aber pseudowissenschaftliche Geschichtsfälschungen im Dienste einer Hasspropaganda gegen die Opfer des Holocaust und ihre Nachkommen. Sie haben sich seit den 1970er Jahren zunehmend vernetzt und betreiben auch internationale Propagandakampagnen.

Die Neue Rechte betreibt eine Relativierung des Holocaust, die sich einiger Methoden und Argumente der Holocaustleugner bedient. Beide unterstützen sich teilweise gegenseitig, um die Deutungshoheit über die NS-Vergangenheit zu erlangen. Neurechte Autoren verschaffen der rechtsextremen Scheinrationalität Respekt, indem sie die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion verwischen.

Die Holocaustforschung lehnt ergebnisoffene Debatten mit Holocaustleugnern über deren offenkundig falsche Behauptungen ab, um diese nicht zu Forschungsbeiträgen aufzuwerten. Sie begegnet ihnen mit Aufklärung über die Fakten, wie die Veranstaltung "Rückkehr der Namen" zeigt.

In Israel und den meisten Staaten Europas, darunter allen deutschsprachigen, ist die Leugnung des Holocaust strafbar. Die jeweilige nationale Rechtslage ist im Artikel Gesetze gegen Holocaustleugnung beschrieben, Personen, die den Holocaust leugnen, finden sich in der Liste der Holocaustleugner.