Wohnen im Alter

Das Alter stellt nochmal eine Phase des Umbruchs dar. Für viele bedeutet nicht nur das Ende des aktiven Berufslebens einen tiefen Einschnitt. Ein paar von uns spüren früher oder später im Alltag die ersten körperlichen Einschränkungen. Plötzlich steht man vor der Frage: Wie und vor allem wo soll ich meinen Lebensabend verbringen?

Im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung, obwohl die Kinder längst ausgezogen sind? Bin ich zu Hause als Pflegefall noch gut aufgehoben? Ist eine Wohnung in einer betreuten Anlage für mich besser?

Letztendlich können Sie diese Fragen nur selbst beantworten. Wir haben für Sie ein paar Ideen, Anregungen und Tipps zusammengestellt, die Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen können.

Bis ins hohe Alter selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen, das wünschen sich laut einer Umfrage rund zwei Drittel der Deutschen. Doch dieser Traum kann schnell zerplatzen, wenn das Eigenheim nicht mehr zu den individuellen Bedürfnissen der Bewohner passt.

Allerdings gehört zum Eigenheim auch die Instandhaltung. Mit etwas Weitsicht und guter Planung kann man so seine Immobilie frühzeitig barrierefrei und altersgerechte gestalten.

Werfen Sie einen Blick in unsere Tipps.

Wem das Eigenheim, z. B. nach dem Auszug der Kinder oder dem Tod des Ehepartners, zu groß ist,  sich aber vor einem Umzug scheut, für den bieten zwei relativ neue Trends gute Lösungen: Wohnen für Hilfe oder Senioren-Wohngemeinschaften. Zusammen mit einer Prise Gelassenheit, Humor und Toleranz den Eigenheiten der Mitbewohner gegenüber, können beide Wohnformen eine echte Bereicherung sein.

Besonders in Uni-Städten ist die Suche nach einem günstigen WG-Zimmer oder gar nach einer eigenen, bezahlbaren Wohnung schwierig. Im Gegensatz dazu leben ältere Menschen oft alleine in großen Wohnungen, da die Kinder ausgezogen sind oder der Lebenspartner bereits verstorben ist. Mit dieser Problematik vor Augen riefen die Studentenwerke das Konzept „Wohnen für Hilfe“ ins Leben. Mittlerweile gibt es ähnliche Projekte in allen großen deutschen Städten, aber auch in anderen Ländern wie der Schweiz, Österreich, Australien, den USA und Frankreich. Statt einer hohen Miete „bezahlen“ die Studenten mit Hilfeleistungen im Haushalt und im Alltag, die von beiden Parteien vorher festgelegt werden. In der Regel gilt: Eine Stunde Arbeit im Monat pro Quadratmeter bezogener Wohnfläche. Aber auch individuelle Absprachen sind möglich. Meist geht es um Unterstützung im Haushalt, beim Einkaufen, Kochen, Staubsaugen oder bei der Gartenarbeit. Ausgenommen sind lediglich Pflegeleistungen.

Vor allem viele Senioren sind in letzter Zeit von den Folgen sogenannter Luxussanierungen Ihrer Wohnungen betroffen. Jahrzehnte lang konnten Sie hier ein sorgenfreies Leben genießen und plötzlich explodiert die Miete. Für viele Senioren ist das mit Ihren Renten- und Pensionsbezügen nicht mehr zu bezahlen. Allerdings gibt es zeitgleich auf viele Senioren, denen ihr Eigenheim plötzlich zu groß oder zu still ist. Senioren-Wohngemeinschaften können hier für beide Seiten einen Gewinn darstellen. Die Miete für das Zimmer ist bezahlbar, man hat Gesellschaft und im Bedarfsfall kann man sich gegenseitig unterstützen und helfen. 

Wenn ein Mensch im Alter pflegebedürftig wird, ist das Pflegeheim natürlich eine naheliegende aber auch teure Variante.

Die Pflege zu Hause durch einen Angehörigen kostet viel Kraft - kann aber auch erfüllend sein.

Die Pflege durch ambulante Pflegedienste ist effizient, wobei das persönliche Miteinander und das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse oftmals unter dem Zeitdruck zu kurz kommt.

Die dritte Variante, die auch im Pflegefall ein Leben zu Hause ermöglicht, sind feste Pflegekräfte aus Osteuropa. Diese Wohnen bei der zu pflegenden Person und sind somit 24 Stunden pro Tag vor Ort. Günstig ist dieses Modell aber auch nicht und es besteht ein hoher bürokratischer Aufwand, um alle arbeits-, sozial- und aufenthaltsrechtlichen Aspekte legal zu lösen.

Manchmal ist der Umzug in ein Senioren- oder Pflegeheim die beste Lösung. Die medizinische Betreuung ist dort oft besser gewährleistet und bei Problemen steht das Personal rund um die Uhr zur Verfügung.

In einem Seniorenheim werden alte Menschen dauerhaft untergebracht, gepflegt und entsprechend Ihrer Bedürfnisse betreut. Im Gegensatz zu Pflegeheimen werden Senioren in Senioren- oder Altenheimen auch dann aufgenommen, wenn Sie keine nachgewiesene Pflegebedürftigkeit aufweisen. Auch ist in Seniorenheimen das Angebot an sozialen Aktivitäten größer als in Pflegeheimen. Der Pflegeservice wird in beiden Arten des betreuten Wohnens je nach Bedarf angepasst.

 

Obwohl Journalisten immer wieder Missstände aufdecken, ist in einem überwiegenden Teil der Einrichtungen der Betreuungsstandard relativ hoch. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, vorab sein künftiges Zuhause genau zu prüfen und vorab auch persönlich zu besichtigen. Jede Einrichtung unterscheidet sich in Ausstattung, Betreuung, Aktivitätenangebot und Erreichbarkeit, was sich meist auch im Preis niederschlägt. Ein "gutes" Heim zu finden ist immer eine subjektive Empfindung eines jedes Einzelnen. Jeder Mensch hat andere Ansprüche. Mit unsere "Checkliste für ein gutes Heim" haben wir versucht, möglichst viele Aspekte zu berücksichtigen.