Zurück zur Liste
18.02.2025

Dinge in die Hand nehmen und träumen dürfen

Austausch mit dem renommierten Raketenexperten der TU München Prof. Dr. Robert Schmucker

Prof. Robert Schmucker ist einer der wenigen Raketenexperten weltweit, der mit vielen verschiedenen Raketentypen gearbeitet hat und sich mit Satelliten und Raumfahrt auskennt. Beruflich war er immer anspruchsvoll, privat dagegen ist er eher bescheiden. Umso größer ist sein Engagement für unsere Gesellschaft und den ehrlichen, wertschätzenden Austausch.

Schule, Bildung, Haltung und Religion sind ihm daher ganz persönliche Anliegen, die ihn trotz der Weite des Weltraums immer wieder erden. Auf Einladung des Landesvorsitzenden Martin Goppel kam er gemeinsam mit unserer Referatsleiterin für Universität und Hochschule Ursula Kiefersauer zu einem tiefgreifenden und sehr interessanten Gespräch in die KEG-Geschäftsstelle.

Prof. Dr. Robert Schmucker berät nicht nur das Bundesverteidigungsministerium, die NATO und die UNO, sondern ist auch immer wieder in den Medien aktiv, wenn es um Raketenprogramme, Atomwaffen oder aktuelle internationale Konflikte geht. An der TUM lehrt er seit 1971 und gibt mit Leidenschaft seine Erfahrungen und vor allem Verständnis für sein Fach weiter. „Für mich sind nicht die nackten Zahlen wichtig, sondern die Inhalte“, betont er. „Sie brauchen nur die Grundrechenarten und Verständnis dafür, was wichtig und was weniger wichtig ist. Sie müssen Größenordnungen und Tendenzen abschätzen können.“ Und er zeigt, wie man Erfolg hat: „Den Studierenden in meinen Vorlesungen sage ich immer: Das Ziel ist eine 1,0.“ Ausreichend genügt ihm nicht.

Nach diesem Motto hat Robert Schmucker auch seine Ausbildung absolviert: Diplom 1967, drei Jahre später die Promotion, zwischendurch zur NASA in die USA, 1974 die Habilitation. Sich breit auszubilden, das war ihm wichtig: Als einer der wenigen Raketenexperten hat er mit Flüssigkeits-, Hybrid- und Feststoffraketen gearbeitet. Auch deshalb gehört er zu den weltweit renommiertesten Raketenexperten. Er rät dazu, wieder Dinge in die Hand zu nehmen und sie nicht zu zerreden. Träume seien dabei genauso wichtig wie Personen, die einen für Inhalte begeistern. Es brauche Menschen, die für ihren Beruf brennen, aber dabei nicht verbrennen. So wurde im Grundschulalter sein Interesse für die Weltraumfahrt geweckt, das er nie verlor.

Seine Ziele sind noch heute stets hochgesteckt, seine Vorhaben anspruchsvoll. Es ginge darum, seine Ziele zu erreichen, und das „möglichst rasch“, fügt er hinzu, „denn das einzige, über das wir nicht verfügen, ist Zeit.“

Die Welt ist noch dazu sehr schnell geworden. KI, die er als besseren Kopierer bezeichnet, sieht er als Werkzeug, das den Menschen nie ersetzen kann. Sein dringender Appell zu mehr Zeit für musische Fächer und einem gesunden kritischen Denken begeisterte und machte Lust auf mehr.

Fotoquelle: TU München