Berggottesdienst mit Pfarrer Rainer Maria Schießler am Senftenberg in Gunzendorf und Autorenlesung in Eggolsheim
Glück hatte die Katholische Erziehergemeinschaft KEG mit dem Wetter, denn über 500 Besucher haben den Berggottesdienst der KEG Oberfranken mit ihrem Geistlichen Beirat Pfarrer Rainer Maria Schießler aus München am Senftenberg in Gunzendorf besucht. Die Autos parkten bis in den Ort hinein und der Zustrom der Besucher wollte auch eine Stunde vor dem Beginn nicht mehr abreißen.
Voll besetzt war das Kellergelände am Senftenberg, das die Kellerwirtin Katja Obermeier mit ihrem Team für den Gottesdienst hergerichtet hatte. Herzlich begrüßt wurde Rainer Schießler zu Beginn vom Ortsgeistlichen Pfarrer Gerhard Möckel und der Bezirksvorsitzenden der KEG Oberfranken Dr. Cordula Haderlein.
Die KEG wolle eine Tradition von Bergmessen in Oberfranken installieren, auch wenn es in Oberfranken nicht so viele Berge gebe, wie Schießler spöttisch einwarf. Im vergangenen Jahr fand die Messe auf dem Stafffelberg statt, heuer am Senftenberg, die Einrichtung wird auf jeden Fall im kommenden Jahr fortgeführt.
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er die Frage Jesu aus dem Evangelium: Wer hat mich berührt? Die kranke Frau aus dem Markusevangelium hatte versucht, mit Jesus in Berührung zu kommen, damit sie geheilt werde. Berührung nicht nur als haptischer Kontakt gemeint, sondern mit dem Herzen berühren, an etwas glauben, sich anrühren lassen. Aufgabe eines Priesters ist es, mit Ehrlichkeit und Autentizität die Menschen mit Christus in Berührung zu bringen. Zentrales Element aller Sakramente ist die Berührung, die Handauflegung und die muss spürbar und konkret erfahrbar sein. Das Markusevangelium ist für die damaligen Gemeinden in einer Zeit allgemeiner Depression geschrieben worden, durchaus vergleichbar mit der heutigen Zeit: überstandene Pandemie, kriegerische Auseinandersetzungen, Armut und Hunger in vielen Beriechen der Welt. 500 Milliarden werden in Europa für Rüstung gefordert. Nur mit einem Teil dieser Summe müsste kein Kind auf dieser Welt mehr hungern! Die Notsituation aus dem Evangelium ist auf die aktuelle Lage zu übertragen, also ist das Markusevangelium auch für uns geschrieben.„So viele Leute sind hier auf dem Berg zusammengekommen, weil sie sich berühren lassen wollen, mit den zahlreichen Menschen hier, aber auch mit Christus. Zum Schluss dankt Pfarrer Schießler allen, die heute auf den Berg hierher gekommen sind, nicht weil sie müssen. Niemand geht heute noch in die Kirche, zum Gottesdienst, weil er muss. Es ist ein Wunsch der Begegnung, der Berührung mit Jesus in der Eucharistie und mit den Menschen, schön dass es heute so viele sind, in der christllichen Gemeinschaft.“
Musikalisch gestaltete den Gottesdienst die Blasmusik Don Bosco Bamberg unter Leitung von Ulrich Schütz.
Pfarrer Schießler, Autor auf der Spiegel Bestsellerliste, sorgte natürlich auch bei seiner Autorenlesung am Abend in der Eggerbachhhalle in Eggolsheim für sehr großes Interesse. Die Kooperation zwischen KEG und der Buchhandlung „‘s blaue Stäfferla“ in Forchheim sorgte auch hier wieder für volle Sitzreihen. In den Mittelpunkt stellte Pfarrer Schießler seine beiden letzten Werke: „Hoffnung – gerade jetzt!“ und mit aktuellem Bezug „Im Fußballhimmel“. Seine begeisterte und begeisternde Vortrags - und Erzählweise mit vielen Episoden und Ereignissen aus seinem Leben, mit Prominenten Persönlichkeiten und aus seiner Familie, ließ keinerlei Langeweile aufkommen und die 90 Minuten vergingen wie im Flug. Frau Haderlein bedankte sich im Namen der KEG, Frau Schade für ihre Buchandlung „‘s blaue Stäfferla“. Noch lange musste Rainer Maria Schießler seine Werke signieren, gerne auch mit einer besonderen Widmung.