
Foto: Frau Schießl und Frau Kreutzer mit Frau Dr. Stückl
Staatsinstitut Bayreuth: 55 Jahre im Dienst der Bildung
Dr. Heribert Engelhardt, der Institutsleiter, begrüßte zahlreiche Ehrengäste aus der Politik, ebenso die Kooperationspartner des Instituts und Vertreter der Berufsverbände.
Als besonderen Gast hieß er den Gründer und ersten Institutsleiter, Herrn Georg Heinisch, willkommen, der im Alter von 104 Jahren an der Jubiläumsfeier teilnahm.
Die Kanzlerin der Universität Bayreuth, Frau Dr. Nicole Kaiser, bedankte sich für das gute Miteinander und die gelebte Kollegialität.
Thomas Ebersberger, der Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth, betonte die Bedeutung der Förderlehrer für das Bildungssystem und lobte die hochwertige Ausbildung. Diese ermögliche den Studierenden eine fachliche und persönliche Weiterentwicklung.
Dr. Gisela Stückl, Ministerialrätin am Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, hob hervor, dass die Förderlehrerausbildung ein deutschlandweit einzigartiges Fördersystem darstellt. Sie bezeichnete die Förderlehrer als „Schatzsucher“, die es seit 1970 an Grund-, Mittel- und Förderschulen (damals noch als Pädagogische Assistenten) in Bayern gibt. Förderlehrer unterstützen Kinder mit einem reichen Schatz an Talenten, die jedoch oft unter schwierigen Startbedingungen leiden.
Der Beginn der Ausbildung könne als Grundstein der Idee multiprofessioneller Teams gesehen werden – wobei der Förderlehrer das Herzstück der individuellen Förderung bildet und sich klar von den Aufgaben anderer Berufsgruppen abgrenzt.
Mit den Funktionsstellen für „Förderlehrkräfte mit dem Schwerpunkt Sprachförderung“ wurde eine weitere Aufstiegsmöglichkeit geschaffen. Zudem wird es ab dem Schuljahr 2025/26 eine zusätzliche Ausbildungsstätte in Augsburg geben.
Frau Dr. Stückl betonte, dass die Schulen die Professionalität der Förderlehrer dringend benötigen und diese für ihre Arbeit große Wertschätzung verdienen. Es sei ein besonderes Berufsbild, das viel Freude bereite und Selbstwirksamkeit ermögliche. Förderlehrer erfreuten sich großer Beliebtheit bei Eltern und Kolleginnen und Kollegen.
Dr. Heribert Engelhardt schlug den Bogen von der Vergangenheit des Instituts hin zur Zukunft. Er betonte, dass das Institut nicht nur fachlich ausbilde, sondern die Studierenden auch als Menschen wertschätze. Man solle sich in der Gemeinschaft wohlfühlen – nicht nur im Gebäude. Er zeigte die Entwicklung vom ursprünglichen „Pädagogischen Assistenten“ hin zum heutigen Förderlehrer auf, ebenso wie die Neuausrichtung der Ausbildung in Kooperation mit dem Institut in Freising. Dabei wurde das Profil geschärft, die Ausbildung stärker kompetenzorientiert gestaltet und durch neue Wahlpflichtfächer ergänzt. Ab dem kommenden Jahr wird zudem das Wahlfach „Demokratie“ angeboten. Er ermutigte die Studierenden, selbst zu denken und kritisch zu hinterfragen. Für die Zukunft wünsche er sich weiterhin eine hohe Qualifizierung der Förderlehrkräfte – denn nur so könnten sie den Schülerinnen und Schülern Erfolgserlebnisse vermitteln und ihnen Zukunftschancen eröffnen. Dr. Engelhardt bezeichnete Kinder als das „Sondervermögen unserer Gesellschaft“.
Abschließend zitierte er den Institutsgründer Georg Heinisch, der den ersten Jahrgängen mit auf den Weg gab: „Sie müssen bahnbrechend sein!“
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Band des Instituts, den „Burnouts“.
Im Anschluss an den offiziellen Teil erwarteten die Gäste vielfältige kulinarische Angebote, eine Fotobox sowie die Möglichkeit, mit ehemaligen Studienkolleginnen und -kollegen ins Gespräch zu kommen.
Frau Christine Schießl und Frau Sabrina Kreutzer, Mitglieder der Fachgruppe Förderlehrer in der KEG, nutzten die Gelegenheit, im Anschluss an den offiziellen Teil mit Frau Dr. Gisela Stückl über die Belange der Förderlehrkräfte und die Weiterentwicklung des Berufsbildes zu sprechen.
Text und Fotos: Christine Schießl
Foto: Dr. Heribert Engelhardt bei der Begrüßung
Foto: Frau Dr. Stückl
Foto: Frau Schießl und Frau Kreutzer mit Frau Dr. Stückl