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14.03.2025

Themen, die die Zukunft verändern werden

Sprache ist mehr als nur ein Kommunikationsmittel – sie ist auch Kunst, Kultur und ein Instrument der Macht. Sie stellt uns sowohl gesellschaftlich als auch im Bildungsbereich vor große Herausforderungen. Der Begriff „sprachliche Heterogenität“ beschreibt die gegenwärtige Ungleichheit unter Schülerinnen und Schüler (SuS), die auf der sprachlichen Ebene entsteht. Unterschiedliche Sprachniveaus resultieren oft aus Faktoren wie sozialer oder ethnischer Herkunft. Der Grundstein für Sprache und Bildung wird bereits in den ersten drei Lebensjahren in der Familie gelegt – nicht in der Kita oder der Schule. Studien zeigen, dass Kinder aus einem bildungsnahen Milieu über einen fast dreimal so großen Wortschatz verfügen wie Kinder aus bildungsfernen Verhältnissen. Genau hier kann Künstliche Intelligenz (KI) unterstützend wirken.

Prof. Dr. Sandra Eisenreich, Professorin für die Diagnose von KI-Methoden im Bereich hochautomatisiertes Fahren an der Hochschule Landshut, lud die KEG ins LINK Gründerzentrum in Landshut ein, um über den Einsatz von KI im Grundschulbereich zum Spracherwerb zu diskutieren. Mit viel Elan und Begeisterung geht Prof. Dr. Eisenreich ihrer Aufgabe an der Hochschule nach, was sich auch in dem Gespräch widerspiegelte. „Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie für die Gestaltung der Zukunft, und ich möchte mein Wissen darüber teilen, was notwendig ist, um in diesem Bereich erfolgreich zu sein“, betont Prof. Eisenreich. Sie stellte einen Prototypen einer App vor, der bereits von mehreren Lehrkräften erprobt wird.

Während KI-Systeme zum Sprachenlernen auf Billionen von Beispielen aus dem Internet zurückgreifen können, basiert der Spracherwerb bei kleinen Kindern lediglich auf dem, was sie in ihrer Umgebung aufschnappen. Ein wesentlicher Vorteil von KI für den Spracherwerb, so Prof. Eisenreich, ist die Möglichkeit zur Personalisierung und individuellen Anpassung an das jeweilige Umfeld. Schülerinnen und Schüler haben unterschiedliche Bedürfnisse, und KI-Technologien können ihr Lernen entsprechend anpassen. Es war ein spannender Austausch, der sowohl Zeit als auch Freude bereitet hat.

Foto: Martin Goppel, KEG Landesvorsitzender im Austausch mit Prof. Dr. Sandra Eisenreich, Professorin für Diagnose von KI-Methoden für hochautomatisiertes Fahren an der Hochschule Landshut