Die KEG nimmt das Schwimmvermögen der Grundschulkinder in den Blick und unterstreicht: Wir Lehrkräfte würden gerne Schülerinnen und Schülern das Schwimmen beibringen.
Die Badesaison ist in vollem Gange – die Zahl der Unfälle im Wasser steigt.
Die Freibäder, Flüsse und Seen in Bayern locken Badegäste aus nah und fern. Doch die Zahl der Unfälle im Wasser steigt. Geht es um die Zahl der Badetoten, ist der Freistaat Bayern leider bundesweit trauriger Spitzenreiter. So viele Badetote wie heuer hat es um diese Jahreszeit noch nie gegeben, und die Badesaison läuft gerade erst an. Oft liegt es an mangelndem Schwimmvermögen und Selbstüberschätzung, dass Retter ausrücken müssen. Diese Nachrichten, dass Kinder unbeaufsichtigt allzu früh verunfallen und dabei nicht gerettet werden, führen dazu, dass diskutiert wird, was getan werden kann, um solchen Auswüchsen Einhalt zu gebieten.
Die KEG hält den Sport – und insbesondere den Schwimmunterricht – für eine besondere Station zur Förderung der Sozialkompetenz. „Wenn Schwimmbäder aus kommunalem Geldmangel schließen und vorhandene Frischluftalternativen auf dem Land fehlen, muss über eine konsequente Förderung in Stufen nachgedacht werden.“
Insoweit unterstützt die KEG alle kommunalen Anträge, organisatorisch die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass die Schwimmwünsche der Politik nicht untergehen. Auch wollen wir Lehrkräfte hier gerne noch mehr anschieben, doch fehlt hier allzu oft die Rückendeckung des Gesetzgebers und der Politik. Zudem: Unsere Schulen und die Politik allein werden es nicht richten können – es braucht auch die Eltern!
Die Wissens- und Technikgesellschaft, die sich in diesen Tagen vornehmlich um KI, Raumfahrt und Digitalisierung kümmert, vergisst leider (nun belegt) zu gerne die Verpflichtung, unseren Nachwuchs in der sich rasant wandelnden Welt sozial zu verankern. Dazu gehört der Future-Skill des „Schwimmenkönnens“ – im Wasser, wie auch an Land und im Netz.
Wir sind froh und dankbar über den Plan von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Kultusministerin Anna Stolz aus dem Jahr 2024, „Bayern schwimmen zu lassen“! Wenn es gelingt, die Aktion „Bayern schwimmt“ nicht nur finanziell, sondern auch mit dem organisatorischen Rückgrat zu versehen, dann ist beiden uneingeschränktes Lob sicher.
Denn die Zwischenbilanz im ersten Aktionsjahr ist ausbaufähig – der Schwimmunterricht in Bayerns Schulen ebenso. Denn im Augenblick sind die Erstschwimmergruppen mit 29 Kindern unter der Aufsicht zweier Lehrkräfte zu groß. Wer im Wasser betreut, hat es nicht nur mit Köpfen zu tun, sondern auch mit dem Kampf ums Gleichgewicht im Wasser. Individuelle Förderung im Wasser braucht Zuwendung, die dafür nötigen Einrichtungen und den richtigen Blick der Politik – den Ministerpräsident Söder und Kultusministerin Stolz wohl schon vorgeben. „Gute Ideen sind immer nur so gut wie die Umsetzung. Genau dort ist das Problem“, fordert Goppel und fährt fort: „Solange Hallenbäder fehlen oder schließen und wir uns oftmals für den Schwimmunterricht nur auf Hallenbäder konzentrieren, wird der Wunsch der Politik und von uns Lehrkräften, den Kindern das Schwimmen zu lehren, ohne den Rückgriff auf Freibäder und womöglich badefähige Seen und Flüsse nicht in Erfüllung gehen.“
Ausnahmsweise zieht Goppel dafür die Hansestadt Hamburg als Beispiel heran: Dort ist der Betreuungsschlüssel fürs „Schwimmenlernen“ schon kleiner, die Badegelegenheiten sind zahlreicher (kein Wunder: Großstadt), und die Unterrichtsvorgaben noch stringenter. Schülerinnen und Schüler müssen dort nach der Grundschulzeit schwimmen können. Dort helfen alle zusammen für ein gemeinsames Ziel: Seepferdchen nach der 4. Klasse für alle!
Gebraucht werden dafür:
Eltern, die ihre Kinder schwimmen lassen wollen,
die dafür nötigen Einrichtungen und Organisationen,
Lehrkräfte und Pädagogen, die auf Schwimmunterricht in Kleingruppen nicht nur Lust haben, sondern auch unterstützt werden,
eine Politik, die die Weichen stellt, und
Kinder, deren Interessen im Sinne größtmöglicher Eigenständigkeit früh und ständig geweckt und durch unterschiedliche Menschen und Organisationen gefördert werden.
Ohne dieses eine gemeinsame Ziel und die konsequente Umsetzung erweisen sich pauschale Gutscheine für das Seepferdchen bis jetzt vor allem als reine PR-Maßnahme und werden den Lebenszoll an verhinderten Wasserratten nicht aufhalten.
München, den 01.07.2025
Pressekontakt KEG Bayern:
presse@keg-bayern.de
mobil: 0175 8880143
Pressefotos: https://www.keg-bayern.de/pressebilder