Kostendruck gefährdet Kita-Qualität: Bayern spart bei den Kleinsten – KEG schlägt Alarm
Alle Menschen zählen, die das System Kita am Laufen halten. Die KEG dankt jedem pädagogischen Personal für den täglichen Einsatz!
Der Freistaat Bayern belegt aufgrund des Kostendrucks und der hohen Anforderungen an Fachlichkeit nicht nur mit einem Anteil von 3,6 % Fachkräften in den Kita-Teams den letzten Platz des Ländermonitors der Bertelsmann-Studie, auch streichen gerade viele Träger die Ortszulage auf den Gehältern des Personals. Zudem wurde das EU-Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch an unseren Kitas und Grundschulen halbiert. Nur noch jede zweite Woche gibt es frisches Obst für unsere Kleinsten.
„Ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass sich der Freistaat Bayern als Familien- und Bildungsland Nummer 1 betitelt. Die EU, der Freistaat wie auch die Träger sparen ausgerechnet bei den Kleinsten – das darf nicht der Anspruch Bayerns sein“, mahnt KEG-Landesvorsitzender Goppel an.
„In Bayern arbeiten traditionell viele Kinderpflegerinnen und -pfleger mit einer zweijährigen Ausbildung in den Kitas. Ein hervorragendes und extrem empathisches wie auch fachlich ausgebildetes Personal, das unsere Kitas täglich am Laufen hält – dafür gebührt unser ausdrücklichster Dank“, betont Goppel. Laut Ländermonitor der Bertelsmann-Studie sind Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger jedoch keine Fachkräfte, sodass die Statistik mit 3,6 % am schlechtesten im Bundesländervergleich ausfällt. Wohl wissend, dass die Entwicklung zum großen Teil dem Kostendruck im System geschuldet ist, sind unsere Kinderpflegerinnen und -pfleger genauso gut ausgebildet und leisten täglich hervorragende Arbeit am Kind. Bayern achtet auf fachliche Qualität – und das ist gut so! Die Studie sollte keine Panik auslösen, vielmehr aber die Einsparungen im System verdeutlichen.
Danke an alle, die jeden Morgen aufstehen und für unsere Kinder da sind.
Natürlich sind strukturelle Verbesserungen notwendig – aber beim Personal-Bashing machen wir nicht mit.
Es braucht:
eine verlässliche Finanzierung von EU, Bund, Land und Trägern sowie
einen verlässlichen Kita-Fachkraft-Schlüssel, der den gestiegenen Heterogenitäten wie auch Krankheitswellen standhält
einen garantierten, flächendeckenden und finanzierten Sprachkita-Ausbau, um die wichtige Sprachförderung auch personell abzufedern
Qualität in der Aus- und Weiterbildung des pädagogischen Fachpersonals
verlässliche Gehaltsstrukturen und keine Ad-hoc-Kürzungen der Zulagen
Der Freistaat Bayern muss die über 300 Millionen Euro, die durch die Kürzungen beim Familiengeld frei geworden sind, dringend in die frühkindliche Bildung investieren.
Auch die Träger sind gefordert, kreative und nachhaltige Lösungen zu finden – jedoch nicht auf Kosten der Mitarbeitenden. Kürzungen bei Zuschlägen für unsere Kolleginnen und Kollegen dürfen kein Mittel der Haushaltskonsolidierung sein.
Es darf nicht der Anspruch eines familien- und bildungspolitisch führenden Bundeslandes sein, bei der Betreuung der Kleinsten zu sparen.
Denn: Wer unsere Kinder zukunftsfähig machen soll, braucht heute die bestmöglichen Rahmenbedingungen – nicht morgen, sondern jetzt.
München, den 01.10.2025
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