Wirtschaftsschule ab Klasse 5 als scheinbar neue 4. Säule der Schullandschaft: KEG Bayern äußert kritische Bedenken
Der Bayerische Ministerrat hat gestern ohne Rücksprache mit den Verbänden beschlossen, die Einführung der Wirtschaftsschule ab Jahrgangsstufe 5 weiter mit großen Finanzmitteln auszustatten. Die KEG Bayern, der Berufsverband für Lehrkräfte und Pädagogen, äußert weiterhin kritische Bedenken.
Martin Goppel, Landesvorsitzender der KEG Bayern, dazu: „Während wir die Bemühungen um eine praxisnahe Ausbildung und die Stärkung wirtschaftlicher Kompetenzen im differenzierten schulischen Kontext grundsätzlich unterstützen, schwächt Bayern mit diesem Schritt zunehmend unsere elementar wichtigen Mittelschulen. Die Entscheidung, Schülerinnen und Schüler bereits ab der 5. Jahrgangsstufe in Richtung einer wirtschaftlichen Ausrichtung mit immensen finanziellen Mitteln zu lenken, schwächt wieder einmal die allgemeinbildenden Schulen, besonders aber unsere Mittelschulen. Mit diesem Schritt, den geschaffenen immensen finanziellen Mitteln und einem Blick in die Lehrpläne der Wirtschaftsschulen baut Bayern eine 4. Säule allgemeinbildender Schulen auf. Leidtragende ist wieder einmal die Mittelschule mit ihrem erstklassigen Klassleiterprinzip.“
Die KEG Bayern mahnt wiederholt an, dass zuerst die Qualität der Lehrerausbildung und die personelle Ausstattung der Schulen, auch mit Blick auf kreative Zukunftskompetenzen, in den Vordergrund gerückt werden müssen, bevor man neue allgemeinbildende Zweige aufbaut.
Ein Ausbau der Wirtschaftsschule darf nicht auf Kosten der Allgemeinbildung oder der pädagogischen Qualität geschehen. Wir fordern daher eine umfassende Diskussion über die Rahmenbedingungen, die notwendig sind, um eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Bildung für alle Schülerinnen und Schüler im differenzierten Schulwesen zu gewährleisten.
Die KEG Bayern wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Interessen der Lehrkräfte und die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt der bildungspolitischen Entscheidungen gerückt werden, und mahnt politische Alleingänge an.
München, den 12.03.2025
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