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24.09.2025

KEG Bayern erkennt die notwendigen Zwänge und steht für Ideen und Konzepte bereit.

Zeitenwende in Bayern – Markus Söder streicht 10.000 Stellen bis 2030.

Über Geld spricht man nicht – und doch ist genau dies im Lukasevangelium (Lk 16,1–13) klar thematisiert. Geld ermöglicht die Versorgung der Menschen mit Lebensnotwendigem. Die Bibel hat Recht: Sie mahnt zur Vorsicht beim Schuldenmachen und warnt vor möglichen negativen Folgen. Die Entscheidung der Staatsregierung, ein Stellenmoratorium auszurufen und insbesondere im Bildungsbereich Einsparungen vorzunehmen, ist mit Blick auf die Welt- und Finanzlage sowie unsere christliche Sozialethik verantwortungsvoll – sie bedarf nun eines guten Fingerspitzengefühls.

Jahrzehntelang investierte der Freistaat in den Ausbau des öffentlichen Dienstes – vor allem in die Bildung: sei es durch jüngste Stellenhebungen, die Anpassung der Grund- und Mittelschullehrkräfte an A13 oder durch die Schaffung wichtiger Verwaltungskräfte. Unsere Lehrkräfte genießen heute im OECD-Vergleich die höchsten Gehälter. Allein das ist ein klares Bekenntnis: Bayern setzt Prioritäten.

Aber: Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegen die Bildungsinvestitionen in Deutschland mit 4,4 Prozent unter dem OECD-Durchschnitt von 4,7 Prozent. Vorreiter sind Länder wie Norwegen und das Vereinigte Königreich, die jeweils mehr als sechs Prozent ihres BIP in Bildung investieren.

„Angesichts mehrerer Zehntausend Lehrkräfte, die bereits heute und auch in den kommenden Jahren an den Schulen fehlen, müssen andere Handlungsmöglichkeiten her“, stellt KEG-Vorsitzender Goppel klar:

  • Die Steigerung der Arbeitszufriedenheit und Attraktivität des Berufs muss dringend angegangen werden (u. a. durch eine verpflichtende Arbeitszeiterfassung, pädagogische Tage im Schuljahr, einen beweglichen Urlaubstag sowie eine überarbeitete Teilzeitregelung – die Pflegesituation ist jetzt eine andere).

  • Weniger bürokratische und dokumentarische Aufgaben für Lehrerinnen und Lehrer.

  • Hinterfragen der Aufgabenstruktur.

  • Kleinere Klassen (im OECD-Raum hat sich die durchschnittliche Klassengröße im Primarbereich seit 2013 nicht verändert und liegt bei 20,6 Schülerinnen und Schülern – in Bayern schon).

  • Smarte Fortbildungsangebote (auch aus Wirtschaft und Wissenschaft).

Natürlich ist es immer reizvoll, nach „mehr Geld“ zu rufen, wenn sich die Welt verändert. Doch wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen: Die goldenen Jahre sind vorbei.

Mit Blick auf die Ergebnisse zahlreicher Studien warnt die KEG dennoch vor erheblichen Kompetenzunterschieden bei denjenigen, die das deutsche Bildungssystem durchlaufen haben. Die wachsende Kluft im Bildungsstand junger Erwachsener ist besonders besorgniserregend – und nirgendwo in der OECD so groß wie in Deutschland. Wir dürfen uns daher nicht ausruhen. Mehr denn je braucht es jetzt gute Ideen – vor allem für unsere Grund-, Förder- und Mittelschulen.

Nun ist es unsere Aufgabe als Verband, gemeinsam mit den Entscheidungsträgern Lösungen für eine gute Zukunft zu entwickeln. Wir alle sind gefragt, mit anzupacken, damit wir aus dieser finanziell bedingten Situation das Beste machen.

Die KEG nimmt die Entscheidung zur Kenntnis, keine neuen Schulden aufzunehmen und einen Sparkurs einzuleiten – solange das Wohl der Menschen dadurch nicht gefährdet wird.

München, den 24.09.2025

 

Pressekontakt KEG Bayern:
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