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15.09.2025

KEG Bayern fordert von Kultusministerin Stolz mehr Realitätsbezug und Ehrlichkeit!

Zurück in die Zukunft

Bewegungspausen einführen, Rhythmisierung fordern, Basiskompetenzen in den Vordergrund stellen und altersangemessen unterrichten – mehr fällt der Kultusministerin zum Schulstart 25/26 nicht ein?

Die Kernbotschaft „Fit ins neue Schuljahr starten“ müsste eigentlich heißen: „Zurück in die Zukunft“, denn die aktuellen Herausforderungen werden schlicht mit uralten Thesen und bereits gelebter Realität verschleiert.

Scheinbar haben wir in der Pressemitteilung überlesen, wo die Ergebnisse der vielen Dialogrunden, Zukunftswerkstätten und Arbeitskreise und die lang versprochenen Neuerungen im Mittelschulbereich sind. Wo ist das „Mehr“ an Grundschul- & Mittelschullehrkräften (Reform der Lehrkräfte-Ausbildung)? Wo sind Aussagen und Lösungen zu den stark gestiegenen Anforderungen an unsere Lehrkräfte, Schulleitungsteams, Schulaufsichten bzgl. Migration, Integration und Inklusion? Wo sind die Ergebnisse zur neuen Prüfungskultur? Wo ist die Umsetzung der gesetzlichen Verpflichtung zur Arbeitszeiterfassung unserer Lehrkräfte?

Ferner wird während der Pressemitteilung still und heimlich an einer Ferienbetreuung unter der Obhut der Schulaufsicht und Grundschullehrkräfte gearbeitet. Was soll das?

Ist das wirklich der große und richtige Wurf? Ist das gelebte Wertschätzung? Was soll das Schulsystem mit all seinen Beteiligten nach dieser Pressemitteilung nun denken?

Tatsächlich: Beim Lesen der Pressemitteilung des Kultusministeriums kommt man sich 20 Jahre zurückversetzt vor und hat den Eindruck, als wäre Ministerin Stolz neu im Amt.

  • Bewegungspausen und Programme wie z. B. „Voll in Form“ sind seit Jahrzehnten gelebte Praxis.

  • Rhythmisierung des Unterrichts wird seit jeher in den Seminaren den Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern beigebracht und im Unterricht gelebt.

  • Der sinnvolle, didaktisch dienliche Umgang mit der Digitalisierung im Unterricht ist gang und gäbe – und zwar nicht nur im Unterricht der Grundschule.

Für uns als KEG ist es selbstverständlich, den Menschen zu sehen. Denn gute Bildung – das Bilden von zukünftig mündigen Bürgern mit Herz und Charakter (Artikel 131 der Bayerischen Verfassung) – geht nur über Kopf, Herz und Hand. Ohne Bewegungsangebote wird das Gelernte selten verinnerlicht, das weiß jeder gute Pädagoge.

Deswegen schmerzen noch heute die von Ministerin Stolz veranlassten Kürzungen in Englisch und Musik sowie Werken und Gestalten. Und nun wurde scheinbar eine „veraltete Pressemitteilung“ ausgegraben und uns als neu verkauft. Das schmerzt! Das hat nichts mit Zukunft zu tun. Da wurde wohl eine alte Schallplatte ausgegraben.

„Die Ratschläge des Ministeriums zum Schulstart gehen an der Wirklichkeit vorbei bzw. sind von ihr schon lange überholt“, stellt KEG-Vorsitzender Goppel dar.

Wo bleibt eine dringend notwendige Steuerung von Unterricht und Erziehung zum Wohle der Schülerinnen und Schüler sowie des Personals?

„Die KEG steht wie immer für Gespräche und Lösungen bereit – ist aber zugleich enttäuscht von diesem ‚großen Wurf‘, der faktisch keiner ist. Frau Ministerin Stolz, lassen Sie uns ehrlich an einer wirklich tragfähigen Lösung für unsere Schulen arbeiten – das haben unsere engagierten Lehrkräfte, die jeden Tag den Laden zamhalten, verdient“, so Martin Goppel, Vorsitzender der KEG Bayern.

München, den 15.09.2025

 

Pressekontakt KEG Bayern:
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