Fachgespräch zu den geplanten Sprachtests mit der Bayern SPD Ronja Volland, Leiterin des Landesreferats Förderlehrkräfte, für die KEG vor Ort

Die bayerische SPD lud zu einem Fachgespräch mit mehreren Verbänden in den Bayerischen Landtag ein, um sich von der Basis ein Feedback zum Gesetzesentwurf der FW & CSU Fraktion zu den geplanten Sprachtests zu holen.

Unsere Sprache ist DIE zentrale Alltagskompetenz und ein wichtiger Schlüssel zur Integration und Teilhabe aller Menschen. Die KEG hält daher eine Einführung von Sprachtests für richtig, bemängelt aber weiterhin das überhastete Konzept hinter der geplanten Einführung.

Die Fachgruppe war sich daher einig, dass Kitas und Kindergärten den gleichen Stellenwert in Sachen Bildung und Sprachförderung haben wie Schulen. Bildung und Lernen beginnt VOR (!) der Schule! Frühkindliche Bildung und Erziehung ist der Grundbaustein für den späteren schulischen Erfolg. Hier gilt es anzusetzen. Durch das Fachpersonal in den Kitas und Kindergärten werden die Kinder bestens gefördert und vorbereitet. Diese Wertschätzung muss auch seitens der Politik gesehen und anerkannt werden.

Die Situation in Kindergärten, Schulen und Familien wird immer komplexer, daher müssen multiprofessionelle Teams schnellstmöglich etabliert werden, um das Personal und die Eltern zu beraten, zu unterstützen und als Schnittstelle zwischen den verschiedenen Instanzen zu wirken. Es muss ein Miteinander statt ein Gegeneinander sein, um Kinder bestmöglich in Bildungseinrichtungen zu integrieren.

Die Thematik der Sprachförderung ist weiterhin altersunabhängig zu sehen: Ob im Vorschulalter, in der Grundschule oder den weiterführenden Schulen - Sprachförderung ist überall Thema! Daher braucht es keine überhasteten Ideen, sondern langfristige, durchdachte und aufeinander abgestimmte Konzepte für alle Altersgruppen. Dafür muss der Freistaat Bayern mehr Ressourcen bereitstellen. Der jetzige Gesetzentwurf zur Sprachstandserhebung wird leider nicht der wichtigen Thematik gerecht.

Es muss mehr für die tatsächliche Förderung, also die Arbeit am Kind, investiert werden und nicht in Diagnostikverfahren, welche noch nicht einmal bereitgestellt werden können. Das Instrument zur Sprachstandserhebung hat tatsächlich noch nicht einmal eine Testphase hinter sich gebracht und kann somit keine validen Ergebnisse liefern. Dies zeigt auf, wie schnell und überhastet der Gesetzentwurf eingebracht wurde. Es gibt bereits viele etablierte Instrumente für Sprachstandserhebungen und Ansätze zur Sprachförderung - was hier fehlt ist Fachpersonal in Kindergärten und Schulen!

Kurzum: Der Gesetzentwurf und das Konzept dahinter werden unseren Kindern nicht gerecht!