Amerika wählt …… die Welt hält den Atem an. Harris oder Trump?

Wer in der kommenden Legislaturperiode das Weiße Haus bezieht, wird die nationale und internationale Politik konträr prägen. Welche indirekten Auswirkungen hat die US-Präsidentschaftswahl auf die deutsche Bildungspolitik?

Deutsche Bildungspolitik liegt größtenteils in der Zuständigkeit der Bundesländer – so gesehen hat die Wahl des amerikanischen Präsidenten keine direkten Auswirkungen auf die deutsche Bildungspolitik. Trotzdem können die politischen Entscheidungen der USA erhebliche indirekte Einflüsse auf das deutsche Bildungssystem und die Forschungslandschaft haben. Und das nicht nur aufgrund unterschiedlicher politischer Agenden von Demokraten und Republikanern oder verschiedener Strategien für die Außenpolitik. Auch und besonders die Persönlichkeiten von Kamala Harris und Donald Trump werden die Politik ihrer jeweiligen Partei massiv prägen.

Wissenschaft und Forschung: Internationale Kooperation im Fokus

In der wissenschaftlichen Forschung und im akademischen Austausch stellen die USA einen Schlüsselpartner für Deutschland dar. Unter demokratischer (Harris) Administration, die den Multilateralismus und die internationale Zusammenarbeit betont, könnten diese Partnerschaften gestärkt werden. Gemeinsame Forschungsprojekte, insbesondere in Bereichen wie Klimaforschung, Medizin und Technologie, würden durch eine unterstützende Haltung der US-Regierung gefördert.
Im Gegensatz dazu könnte eine weitere Trump-Präsidentschaft, die sich durch eine protektionistischere und nationalistischere Politik auszeichnet, diese Kooperationen erschweren. Unter Trumps „America-First“-Dogma mit erhöhten bürokratischen Hürden und reduzierten Finanzierungsmöglichkeiten könnten wissenschaftliche Projekte, die auf internationale Zusammenarbeit angewiesen sind, leiden.

Studierenden- und Dozentenaustausch: Auswirkungen der Einwanderungspolitik

Eine bedeutende Rolle für den akademischen Austausch spielt die amerikanische Einwanderungspolitik. Strengere Visabestimmungen und restriktivere Einwanderungsgesetze, wie von Trump angestrebt, könnten den Austausch von Studierenden und Forschenden zwischen Deutschland und den USA erschweren. Dies würde nicht nur die Mobilität von Akademikerinnen und Akademikern einschränken, sondern auch die kulturelle und wissenschaftliche Vernetzung beider Länder beeinträchtigen. Eine liberalere Einwanderungspolitik dagegen, wie unter
Biden praktiziert und auch von Kamala Harris zu erwarten, könnte diesen Austausch erleichtern und die USA als attraktives Studienziel für deutsche Studierende und Forschende erhalten. Ein guter Weg, die bilaterale Zusammenarbeit zu stärken und den Wissensaustausch zu fördern.

Technologische Entwicklungen und Bildungstrends: Ein globaler Einfluss

Die USA setzen oft globale Trends in Technologie und Bildung. Investitionen in digitale Bildungstechnologien, künstliche Intelligenz und Online-Bildungsplattformen können weltweit Impulse geben. Eine Administration, die stark und verantwortungsvoll in diese Bereiche investiert, könnte auch in Deutschland zu vermehrten Initiativen und Entwicklungen in der Bildungslandschaft führen. Insbesondere eine demokratische Administration unter Kamala Harris, die auf die Förderung von Innovation und Technologie setzt, könnte solche Trends unterstützen und dadurch indirekt die deutsche Bildungspolitik beeinflussen. Im Gegensatz dazu könnte eine stagnierende Innovationspolitik oder fehlendes Verantwortungsbewusstsein, beispielsweise im Zusammenhang mit KI, Digitalisierung und internationale Dynamik in diesen Bereichen bremsen

Klimapolitik und Umweltbildung: Ein gemeinsames Ziel

Die Klimapolitik der USA als zweitgrößter Verursacher von Treibhausgasen hat massive globale Auswirkungen und beeinflusst auch die Bildungsinhalte in Deutschland. Als eine seiner ersten Amtshandlungen veranlasste Joe Biden 2021 die Rückkehr der USA ins Pariser Klimaschutzabkommen (2015). Eine weiterhin progressive Klimapolitik, wie sie unter demokratischer Präsidentschaft von Harris zu erwarten wäre, könnte das Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit stärken. Dies würde auch die Umweltbildung in deutschen Schulen und Universitäten fördern.
Unter Trump, der in seiner letzten Amtszeit aus dem Pariser Abkommen ausgetreten war und dies vermutlich wiederholen würde, könnte dieser Fokus geschwächt werden. Dies würde die internationalen Bemühungen im Klimaschutz und die entsprechenden Bildungsinhalte in Deutschland beeinträchtigen.
Donald Trump oder Kamala Harris? Die politischen Weichenstellungen in den USA werden auch jenseits des Atlantiks ihre Spuren hinterlassen und die Entwicklung des deutschen Bildungssystems indirekt beeinflussen können.