KEG Geschichte

Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts existierten in Bayern und anderen Teilen Deutschlands Lehrerverbände. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 stieg der Nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB), ein der Parteigliederung der NSDAP angeschlossener Verband, zur alleinigen Lehrerorganisation auf. Sowohl der katholische Lehrerverein als auch der Verein katholischer bayerischer Lehrerinnen wurden aufgelöst, ihr Vermögen der Kirche gespendet und aus diesen Mitteln die Kirche St. Konrad in Regensburg erbaut.

Im Mai 1945, also unmittelbar nach der Kapitulation Deutschlands, versuchten katholische Lehrer, an die teilweise noch vorhandenen Strukturen des katholischen Lehrervereins anzuknüpfen. Unter dem Namen „Gemeinschaft katholischer Erzieher“ (GEK) entstanden örtliche Gruppen. Ein Zusammenschluss auf Bezirks- und Landesebene war aufgrund der restriktiven Politik der Besatzungsmächte zunächst zwar nicht möglich. Die Mitglieder der GEK bemühten sich aber, die katholischen Grundsätze und Strukturen im schulischen Bereich zu erhalten und fortzuführen.

1947 lud die Regensburger Gruppe der AjE (Arbeitsgemeinschaft junger Erzieher) Interessierte aus ganz Bayern ein, um überregionale Gründungsideen zu diskutieren. Am 15. November beschlossen die Teilnehmer, die bereits bestehenden örtlichen Gruppen der GEK zusammenzufassen und diese auf Landesebene zu organisieren. Unter der Voraussetzung, weltanschauliche und politischer Neutralität zu wahren, konnte so ein Einheitsverband entstehen – die Katholische Erziehergemeinschaft KEG war gegründet und die Erziehungstradition im katholischen Denken nahm auch organisatorisch wieder Formen an.

Zunächst verfolgte die Gemeinschaft hauptsächlich pädagogische und bildungspolitische Ziele. Ab etwa 1952 setzte sie sich auch für die standespolitischen Interessen ihrer Mitglieder ein. Darunter fiel u. a. die Förderung der Mitglieder im religiös-sittlichen, sozialen, kulturellen und fachlichen Bereich. Die KEG glich ihre Organisation an staatliche Strukturen an und benannte Bezirks- und Kreisverbände. Eine eigene Satzung wurde im August 1952 verabschiedet und die KEG damit zum eingetragenen Verein. Im Jahr 1954 erschien die erste Verbandszeitschrift mit dem Titel „Christ+Bildung“.

Die in den 60er Jahren aufkommende ökumenische Bewegung und die Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils (11. Oktober 1962 bis 8. Dezember 1965) stellten die KEG Bayern ab 1966 vor eine große Zerreißprobe: Teile der KEG-Basis beantragten, die KEG auch für evangelische Christen zu öffnen. Die hitzigen Diskussionen über die dafür notwendige neue Satzung und eine Namensänderung in „Christliche Erziehergemeinschaft“ beschäftigten den Verband bis zur Landesvertreterversammlung 1972. Namen und Tradition blieben bestehen, aber die Voraussatzungen für den Zugang evangelischer Christen zur KEG Bayern waren geschaffen.

Die Arbeit im Landesverband entwickelte sich nicht nur in Bayern erfolgreich. Durch den einsetzenden Bauboom im Kindergartenbereich Ende der 50er Jahre sowie ein geändertes Ausbildungs- und Studienangebot, gab es immer mehr Erzieher, Kindergärtner, Jugendleiter und Sozialpädagogen, die ihren Erziehungsauftrag aus einem christlichen Menschenbild heraus ableiteten. Vor diesem Hintergrund kam es zu ersten Gesprächen zwischen den Landesverbänden Bayern, Berlin und Hamburg. Die Hauptmotivation der Gespräche lag in der Gründung einer großen Gemeinschaft, die nicht nur reiner Zweckverband zur Vertretung gewerkschaftlicher und standespolitischer Zielsetzungen sein sollte. Am 14. Dezember 1974 wurde durch die drei Verbände schließlich ein großer deutscher Berufsverband gegründet.

1987 wurde die Satzung geändert, sodass jetzt alle Berufserzieher beitreten konnten. Mit der Früh- und Sozialpädagogik auf der einen Seite und der Schulpädagogik auf der anderen Seite, vereinte die KEG aus dem Bereich der Pädagogik nun zwei verschiedene Seiten. Ein für die damalige Zeit modernes Konzept.

Im Jahr 1979 wurde mit dem brlv, dem bpv, VBL sowie der KEG die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände (abl) gegründet. Ziel war, die gemeinsamen schul-, bildungs- und berufspolitischen Themen der Lehrerverbände aus den verschiedenen Schularten öffentlich, aber auch gegenüber der Politik zu vertreten. Die Weiterentwicklung des gegliederten Schulsystems war und ist weiterhin ein wichtiges Ziel der abl.

Die abl äußert sich nur zu schulartübergreifenden Themen. In einer Vielzahl von Veranstaltungen und Tagungen befasst sich die abl einerseits mit den Schulstrukturen und der Koordination der Übergänge von einer Schulart zur nächsten, andererseits mit den Arbeitsbedingungen der Lehrer. Durch ihre Kompetenz in Fragen aller Schularten, aber auch durch ihre Größe ist die abl die Sprecherin für alle Schularten. In der aktuellen Debatte um die Lehrerbildung, die Dauer der gemeinsamen Schulzeit und das gegliederte Schulsystem, steht die abl auf der Seite der Verfechter eines gegliederten Schulsystems, das Kinder begabungsgerecht fördert und fordert.

KEG-Landesverbände, die seit 2005 eine eigene Vertretung haben, können sich in Arbeitskreise und Gremien des "dbb beamtenbund und tarifunion" einbringen. Entsprechende Tagungen finden grundsätzlich in ganz Deutschland statt, hauptsächlich aber in der Bundeshauptstadt Berlin.

Mit über 1,3 Millionen Mitgliedern ist der dbb als zweitgrößter gewerkschaftlicher Dachverband in Deutschland DIE große deutsche Interessenvertretung für Beamte und Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst und im privaten Dienstleistungssektor. Der dbb versteht sich als konstruktiver Reformpartner von Politik, Verwaltung und Gesellschaft sowie als tatkräftiger Interessenvertreter seiner Mitglieder.

Unter dem Dach des dbb haben sich zusammengeschlossen:

- Landesbünde in allen 16 Bundesländern

- 40 Mitgliedsgewerkschaften

Die Arbeit des dbb wird in den entsprechenden Gremien gestaltet. Zu deren Unterstützung und zur Umsetzung der dort gefassten Beschlüsse greifen die Gremien auf die Bundesgeschäftsstelle zurück.

Als Mitglied profitieren Sie von der dbb-Vorteilswelt:

www.dbb-vorteilswelt.de

Seit ihrer Gründung unterstützt die KEG die Haltung „Menschen über Wertefragen zum Nachdenken anzuregen, mit ihnen zu diskutieren und sie zum Handeln zu ermuntern“ (Stiftung Wertebündnis Bayern) und damit genau das, was das „Wertebündnis Bayern. Gemeinsam stark für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene“ will. Vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer initiiert, hat sich dieses bundesweit einmalige Bündnis seit seiner Gründung im März 2010 zu einem Erfolgsmodell entwickelt, um Werteorientierung und Wertebildung bei jungen Menschen zu fördern. Das Wertebündnis Bayern, in dem die KEG Bayern Gründungsmitglied ist, zählt mittlerweile über 200 Partner – u.a. Peter Maffay und Philipp Lahm. Um das operative Geschäft weiterhin flexibel und zeitnah gestalten zu können, haben die Wertebündnispartner einen Sprecherrat aus fünfzehn Personen gewählt. In diesem ist auch die KEG Bayern vertreten. Aus dieser Haltung, aber auch aus der Stiftung heraus, unterstützt die KEG viele weitere Initiativen und Projekte.

>> zu den Projekten und Initiativen: www.wertebuendnis-bayern.de

Auf der Landesvertreterversammlung der KEG Bayern im Jahr 2015 wurde Rainer Maria Schießler, Pfarrer von St. Maximilian im Münchner Glockenbachviertel, mit 100% der Stimmen zum geistlichen Beirat der KEG Bayern berufen. Mit Zustimmung der Erzdiözese München-Freising begann er zum 1. Januar 2016 seine Aufgabe. Durch seine unkonventionelle Seelsorge und medienwirksame Aktionen, gilt der römisch-katholische Pfarrer als „einer der bekanntesten Kirchenmänner“ in Bayern. Der Bund Bairische Sprache bezeichnete Pfarrer Schießler als „dialektalen Menschenfischer“ und verlieh ihm 2016 die Bairische Sprachwurzel.

2018 verlieh ihm die Faschingsgesellschaft Narrhalla Erding den Reiherorden „... für Persönlichkeiten, die sich durch politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche oder geistige Leistungen in besonderem Maße um die Pflege von bodenständigem Humor sowie von Geselligkeit und Unterhaltung verdient machen“. Seit 2020 produziert das Münchner Kirchenradio mit ihm einen Podcast „Schießlers Woche – Hier spricht der Pfarrer“, die KEG den Bildungspodcast PAUSENGONG.

www.keg-bayern.de/publikationen

Der DL (Deutscher Lehrerverband, gegründet 1969) ist die größte Lehrerorganisation Deutschlands außerhalb der Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Der DL ist ein weltanschaulich neutraler, überkonfessioneller und parteipolitisch unabhängiger Dachverband.

Die Mitgliedsverbände des DL sind:

- Deutscher Philologenverband e. V. (DPhV)

- Verband Deutscher Realschullehrer (VDR)

- Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB)

- Katholische Erziehergemeinschaft (KEG, Mitglied seit 1. April 2017)

Der Deutsche Lehrerverband vertritt damit insgesamt ca. 165.000 Lehrer in der Bundesrepublik Deutschland. Sein Sitz ist am Sitz der Bundesregierung. Die DL-Repräsentanten üben ihre Ämter rein ehrenamtlich aus.

Im DL werden die gemeinsamen Grundsätze für die Verbandspolitik erarbeitet; im Übrigen bearbeiten die im Deutschen Lehrerverband zusammengeschlossenen Verbände ihre satzungsgemäßen Aufgaben selbstständig.

www.lehrerverband.de

Im Jahr 2019 wurde die abl-Jugend (Arbeitsgemeinschaft bayerischer Lehrerverbände – Jugend) gegründet. Sie stellt einen Zusammenschluss der Jugendvertretungen innerhalb der abl dar und setzt sich öffentlich für die gemeinsamen Interessen und Anliegen von Studierenden, Lehramtsanwärtern, Referendaren und jungen Lehrkräften ein - für alle Schularten in einem gegliederten Schulsystem in Bayern. Jedes Jahr zirkuliert das Präsidium und wird satzungsmäßig übergeben.