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15.02.2024

Bereiten Bayerns Mittelschulen genügend auf die Anforderungen des Handwerks und unserer Gesellschaft vor?

KEG Bayern besucht SHK (Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche) -  Innung in München

Mit einem Anteil von 13 Prozent an allen sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern in Bayern trägt das Handwerk weit überdurchschnittlich zur Beschäftigung bei. Und gerade das SHK -  Handwerk ist mit den Wärmepumpen, Klimaanlagen und Heizungen im besonderen Fokus der Gesellschaft. „Die Mittelschule bietet dabei den Schülern in Bayern eine ausgeprägte Berufsorientierung“, so die Webseite des Bayerischen Kultusministeriums. 

„Damit machen sie bereits frühzeitig erste Erfahrungen im beruflichen Umfeld und lernen so Anforderungen der Wirtschaft umfassend und altersgerecht kennen. Die Schüler können sich zielgerichtet auf die Berufswahl vorbereiten und die Chance, den „richtigen“ Beruf zu finden, wird deutlich größer“, heißt es weiter auf der Webseite weiter. Das Handwerk in Bayern ist ohne die Anwendung neuester Technologien und digitaler Verfahren sowie top ausgebildeter Fachkräfte nicht mehr denkbar. Gerade mit Blick auf neueste Techniken der Wärmepumpen und Klimaanlagen geht Klimawandel nur mit unseren Handwerkern vor Ort, die gutes Personal benötigen und dadurch den Klimawandel voran treiben. So war es dem Landesvorsitzenden Martin Goppel in Begleitung der stellvertretenden Landesvorsitzenden Ulrike Fischer-Mayerle wichtig, sich vor Ort über das „Matching“ der bayerischen Mittelschulen mit dem Handwerk - in diesem Fall dem SHK Handwerk -  zu informieren. 

 

Bereits vor Jahren hatte Ralf Suhre (Geschäftsführer der SHK -  Innung München ) gesagt: "Unsere Handwerksbetriebe sollten nicht Reparaturbetriebe für eine mangelhafte Bildungspolitik sein.“ Heute, so bestätigte es Ralf Suhre beim Besuch der KEG Bayern, bleibt uns ganz ehrlich nichts anderes mehr übrig. Diese Aussagen wurden zudem von mehreren Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort im SHK - Kompetenzzentrum bestätigt. „Lust auf Handwerk“ werde in den Schulen kaum noch gelebt“, monierte ein Handwerker an. Vor allem die Gymnasiallehrer würden diese Freude oft nehmen, dicht gefolgt von negativer Pressemeldung und Eltern, die oft von Lehrkräften an Gymnasien getrieben, das Schulkind in die Hörsäle „prügeln“. 

 

Dass „Lust auf Handwerk“ eine Basiskompetenz sein sollte, die in jeder Schulform in Form von Projekttagen oder in einer „Wahlstunde“ verankert gehört, war schnell klar. Ob Klimastunde, regionaler Freitag (mit ansässigen Unternehmen) oder alleine ein Schulgarten mit vielleicht der einen oder anderen selbstgebauten Bewässerungsanlage (möglicherweise gesponsert von der regionalen Gärtnerei), eine Schulwerkstatt für Fahrräder, Mopeds oder E-Bikes waren erste Ideen. Denn allen Beteiligten im Gespräch war schnell klar: Im Handwerk erfasst und lebt man Integration, Inklusion, Kreativität wie auch die Basiskompetenzen Mathematik und Deutsch. Dafür braucht es keine Stunde mehr, sondern den berühmten „Zugang“. Nicht umsonst ist der Fußballschuh oder der Fernseher eine Erfindung des deutschen Handwerks. Aber auch die Digitalisierung muss wesentlich mehr in Mittelschulen gelebt und getrieben werden, denn diese neuen Formen des kreativen und kollaborativen Arbeitens sind inzwischen Basiskompetenz im Handwerk geworden und müssen früh Kindern entlockt oder vorgelebt werden. 

 

Aktuell sind Handwerksbetriebe daher leider in vielen Facetten unseren Schulen voraus (obwohl das Handwerk noch nicht überall so digitalisiert ist). Genau aus diesem Grund ist die Abbruchrate in der Ausbildung im Handwerk so hoch, obwohl die Zahl der Azubis steigt. 

 

Gemeinsam war uns abschließend bewusst, dass wir unsere Gespräche intensivieren müssen, um gemeinsam die so wichtigen Bildungsreformen anzuschieben, die nicht nur wichtig für unser Land wären, sondern vor allem um die Zukunft unserer Kinder zu sichern.