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09.04.2024

In die Zukunft als mutige Christen - Abtprimas a.D. Benediktiner Notker Wolf bleibt unvergessen

Im Alter von 83 Jahren ist der ehemalige Abtprimas Notker Wolf am 2. April 2024 auf seiner Rückreise von Italien in sein Kloster, der Erzabtei St. Ottilien, verstorben. Notker Wolf war einer der bekanntesten Ordensmänner Deutschlands. Von 1977 bis 2000 war er Erzabt von St. Ottilien und somit Abtpräses der Ottilianer Kongregation der Missionsbenediktiner. Von 2000 bis 2016 stand er als Abtprimas der Benediktinischen Konföderation und damit dem weltweiten Zusammenschluss der Benediktinerklöster vor. Als Abtprimas leitete er die Primatialabtei Sant'Anselmo in Rom. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2016 lebt er wieder in der Erzabtei Sankt Ottilien. In seine Amtszeit als Erzabt und Abtprimas fallen Neugründungen von Klöstern und sozialen Einrichtungen weltweit, darunter der Bau von Krankenhäusern in China und Nordkorea. Der Mönch engagierte sich im interreligiösen Dialog und ist Autor zahlreicher Bücher, deren Erlös er immer spendete. Er war einer breiten Öffentlichkeit als Gast in Talkshows, streitbarer politischer Denker und als Rockmusiker bekannt. Mit der Hardrock-Band "Feedback" trat er regelmäßig auf, unter anderem auch als Vorgruppe von "Deep Purple".

Kritik übte Notker Wolf mitunter auch an den Päpsten, wenn sie ihm nötig erschien. Reformen wie beispielsweise den in Deutschland eingeschlagenen Synodalen Weg sah er als richtig und wichtig an. Mit den Missbrauchsfällen, die auch "seine" Benediktinerabtei Ettal betrafen, musste sich der Abtprimas ebenfalls auseinandersetzen. Er kritisierte, dass ausgerechnet die beiden - der Schulleiter und der Abt -, die die alten Fälle aufgearbeitet haben, vom Erzbistum München und Freising zum Rücktritt gedrängt wurden. Überhaupt geht es bei den "tragischen" Vorgängen oft zu sehr um die Täter und zu wenig um die Opfer.

Auch wenn Abtprimas Wolf kein Mitglied unseres KEG war, hat er unsere Prinzipien vertreten und sich in außerordentlicher Weise für unseren Glauben, die Menschlichkeit und die Menschen eingesetzt. Sein weltweiter Einsatz für die katholische Kirche und die Bildung wird unvergessen bleiben." "Sein Wirken und seine Werke mögen uns lange im Gedächtnis bleiben und seine Seele in Gottes ewigem Frieden ruhen", gedenkt der Landesvorsitzende Martin Goppel seinem Kartellbruder und Wegbegleiter, mit dem er sich oft persönlich austauschen durfte.