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19.03.2024

Die KEG Bayern schließt sich der Kritik Bayerns an der Äußerung von Bundesministerin Stark-Watzinger an und erinnert an die Bayerische Verfassung: Bildung ist eine Aufgabe der Bundesländer

Am Wochenende hatte die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger Schulen aufgefordert, Kinder und Jugendliche auf den Kriegsfall vorzubereiten. Zivilschutz gehöre auch an die Schulen. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder wählte daraufhin deutliche Worte: Die Vorschläge von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), mit Blick auf den Krieg in der Ukraine Zivilschutzübungen an Schulen abzuhalten, seien „absurd“. Söder zufolge wäre es „skurril, jetzt unseren Kindern Kriegsunterricht zu vermitteln“.

„Das ist die richtige Reaktion. Denn für dieses wichtige Thema benötigt es Fingerspitzengefühl, Sensibilität und ausgebildete Expertinnen und Experten”, stellt Martin Goppel, Landesvorsitzender der KEG Bayern, fest. „Unsere engagierten Lehrerinnen und Lehrer sowie unsere Erzieherinnen und Erzieher wecken die Freude am Lernen und bereiten auf individuelle Lebenswege vor - nicht auf Kriegsszenarien. Sie sind Bildungsengel und keine Kriegsexperten”, fährt Goppel fort.

Für die KEG Bayern können individuelle Bildungswege nur ermöglicht werden, wenn der Mensch bereits in der frühkindlichen Bildung im Mittelpunkt steht. Als Pädagoginnen und Pädagogen sind wir für die Menschen da, begleiten sie, dienen ihnen, lassen Talente entfalten, fördern frühzeitig Kreativität und wecken die Freude an einem vielfältigen Miteinander in Frieden. Dafür sind neben den Kernkompetenzen (insbesondere jetzt) kreative Fächer, Religionsunterricht, wie auch kontinuierliche Evaluierungen, wichtige Fördermaßnahmen und eine Überarbeitung des Lehrplans in Richtung kritisches, kreatives und wertorientiertes Handeln und Denken erforderlich.

Für zusätzliche Themen ist es notwendig, ähnlich wie bei der Digitalisierung, der Gesundheit, der Sicherheit usw., externe Expertinnen und Experten hinzuzuziehen.

„Wir können nicht wöchentlich immer mehr Themen in den Lehrplan aufnehmen und die Herausforderungen unserer Zeit auf unsere Lehrkräfte, Kinder und Jugendlichen abwälzen. Bildung sollte kein Spielball politischer Ideologien sein", fordert Goppel.

Bildung soll das Beste für unsere Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Sie weckt Potenziale, stärkt Stärken und bringt Menschen hervor, die durch ihr Wissen und ihren gestärkten Charakter konstruktiv und kreativ an der Entwicklung der Gegenwart und Zukunft mitwirken. Dies schafft Vertrauen, Tatendrang und Selbstbewusstsein bei unseren Schülerinnen und Schülern – im Gegensatz zu Maßnahmen der Kriegsvorbereitung, die ein Gefühl der Machtlosigkeit und Handlungsunfähigkeit vermitteln.

Die KEG Bayern erinnert bewusst an Artikel 131, Absatz 1 der Bayerischen Verfassung: „Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden.“ Bildung ist und bleibt daher Ländersache und kann nicht vom Bund bestimmt werden.