KEG Bayern zeigt Besorgnis über Diskrepanz zwischen steigendem Bedarf an Fachkräften und aktueller Situation in Kitas
Herausforderungen bei Betreuungsplätzen und Personal
Die KEG Bayern äußert in Bezug auf die vorgestellten Studien von Ministerin Scharf zur Kinderbetreuung erhebliche Bedenken. Sie weist darauf hin, dass die derzeitigen Maßnahmen bei weitem nicht ausreichen, um den aktuellen Bedarf an Kinderbetreuung zu decken. Es gibt einen akuten Mangel an Personal, was zur Verkürzung der Öffnungszeiten von Kindertagesstätten, zur Schließung von Gruppen und sogar zur Nichteröffnung neuer Gruppen führt.
Seit nunmehr einem Jahrzehnt haben Eltern in Deutschland einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kita-Platz für ihre Kinder unter drei Jahren. Doch trotz dieser gesetzlichen Regelung bleibt die Realität nach dieser langen Zeit weit hinter den Anforderungen zurück. Die Situation könnte sich weiter verschärfen, wenn der Anspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen hinzukommt. Laut aktueller Studienergebnisse von Ministerin Scharf zur Kinderbetreuung werden bis zum Jahr 2029 etwa 21.000 bis 24.000 zusätzliche Fach- und Ergänzungskräfte in bayerischen Kitas benötigt.
In den letzten Jahren wurden durchschnittlich jährlich zwischen 4.000 und 5.000 neue Fach- und Ergänzungskräfte eingestellt. Auf den ersten Blick könnte man annehmen, dass dieser Zuwachs ausreicht, um den Bedarf zu decken. Allerdings zeigt die KEG Bayern Besorgnis über die Diskrepanz zwischen dem steigenden Bedarf an Fachkräften und der aktuellen Situation, in der Personal und Betreuungsplätze knapper sind denn je.
„Wir fragen uns, wie es möglich sein kann, dass der Bedarf an Fachkräften gedeckt werden kann, wenn doch so viele Personal- und Platzmängel bestehen", zeigt sich Petra Pfitzmann, Referatsleiterin Sozialpädagogik der KEG Bayern besorgt. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass ausreichend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht, um eine qualitativ hochwertige Betreuung der Kinder sicherzustellen. Zudem müssen genügend Betreuungsplätze geschaffen werden, um den Bedürfnissen der Familien gerecht zu werden."
Die KEG Bayern ruft daher zu verstärkten Anstrengungen auf, um die Situation zu verbessern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den relevanten Akteuren, wie der Politik, den Kommunen und den Bildungseinrichtungen, ist erforderlich, um die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören unter anderem die Schaffung neuer Betreuungsplätze, die Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte inkl. angemessener Ausbildungsvergütung sowie die Förderung einer attraktiven Arbeitsumgebung, um qualifiziertes Personal anzuziehen und zu halten.