Die KEG geht an die Basis der Bildungsarbeit und zeigt dem I. Vizepräsidenten des Bayerische Landtags, Karl Freller, CSU, bei einer Einladung zum Schulbesuch, wie man pädagogisch wertvoll mit Kindern umgeht, von denen drei Viertel ein schweres Päckchen zu tragen haben und ihre Probleme tagtäglich mit in die Schule bringen.
Über den Dächern von Gersthofen - Alltag in einer ganz normalen Grundschulklasse mit 70% Kindern mit Migrationshintergrund
Damit wird die Klassenlehrerin, Birgit Armbruster, sehr gut fertig. Sie ist eine erfahrene, hervorragende Lehrkraft und u. a. Beratungslehrerin und Mitglied im Landesreferat der KEG für Betreuungslehrkräfte. Eine Ausbildung die ihr hier besonders zu Gute kommt. Sie unterrichtet die 27 Drittklässler nach dem Churer Modell und führt diese extrem heterogene Klasse sehr gut. Dass in einer Dreiviertelstunde nur ein Wort in der Silbentrennung durchgenommen werden kann, rückt bei der Beobachtung dieser enormen Erziehungsarbeit, die hier geleistet wird, völlig in den Hintergrund. Die Schulleiterin der Goethe-Grundschule in Gersthofen, Bernadette Schwarz, bestätigt die „neue Normalität“ an ihrer Grundschule, mit immer mehr Kindern mit besonderem Förderbedarf und sehr wenig oder keinen Deutschkenntnissen. Aber auch von der Schwierigkeit, für diese Klassen die richtigen Lehrkräfte einzusetzen.
Freller ist von diesem Unterrichtsbesuch schwer beeindruckt, erinnert sich an die eigene Zeit als Lehrkraft und bringt bei der Nachbesprechung die bayerische Verfassung ins Spiel und meint, wenn man bedenkt, dass nach der bayerischen Verfassung die Schule nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden soll, kommt der Arbeit in unseren Grundschulen eine ganz wichtige Bedeutung zu.
Die Kinder und die Gäste erleben das im Morgenkreis, in dem alle Sorgen erzählt werden dürfen und ein Mädchen Zeit für ihre Trauer bekommt, weil in der Nacht der Opa in der Ukraine gestorben ist. In diesem geschützten Raum erleben die Kinder nicht nur die emotionale Sicherheit, die zu Hause oft fehlt, sondern erfahren und akzeptieren auch die Demokratie unserer Gesellschaft. Ein unverzichtbares Verhalten und unschätzbarer Wert, der nur in diesem Lebensalter zugrunde gelegt werden kann, davon ist auch Freller überzeugt.
Aber nicht nur für Grundschulen ist eine pädagogische didaktische Aus- und Weiterbildung essentiell. Alle Schularten brauchen gut ausgebildete Lehrkräfte, die gemeinsame Kompetenzen im Bereich der Pädagogik erwerben und auf das differenzierte Schulsystem abgestimmtes Fachwissen studieren können. Die Zukunft braucht Pädagogen, die unseren Kindern Werte vermitteln, Wissen vermitteln und kompetente Lehrpersonen, Ansprechpartner und Bezugspersonen sind.