CB 06/2023
Diese CB wird einen Beitrag zum Spannungsfeld Freiheit versus Bindung in der Erziehungsarbeit leisten. Das Thema wurde im Redaktionsteam gewählt, da aktuell der Eindruck besteht, als würden sich Erwachsene und Kinder immer weniger an Regeln, Menschen oder an Sachen binden wollen. Sie glauben, dadurch wären sie in ihrer Freiheit eingeschränkt. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass es keine Freiheit ohne Bindung geben kann.
Ohne Bindung an Regeln entsteht im Zusammenleben Chaos, ohne menschliche Bindung entstehen seelische Probleme und ohne Bindung und Hinwendung an Sachen fühlen Menschen innere Leere. Die Herausforderung für Lehrkräfte und Fachkräfte in der Kita besteht heute mehr denn je darin, eine Erziehung zu verfolgen, die Akzeptanz für Bindung fördert und zwar um der Freiheit willen. Wir brauchen Verständnis für eine recht verstandene Freiheitserziehung. Erziehung zur Freiheit, die bei Erwachsenen Selbstbindung beinhaltet. So verstandene Freiheit ist elementar für das Fortbestehen unserer Demokratie.
Humans of the KEG
In dieser Ausgabe der CB stehen unser geistlicher Beirat Pfarrer Rainer Maria Schießler und unser Ehrenvorsitzender Kurt Neudert im Mittelpunkt. Beide waren kurz vor Weihnachten in unserem Studio und haben sich neben dem Shooting sehr viel Zeit für unsere Fragen genommen, die sie unabhängig voneinander beantwortet haben. Es war eine sehr große Freude! Vielen Dank an euch beide!
Freiheit oder Bindung
Wir sind frei. Das wollen wir sein, sollen wir sein – und das garantiert uns Artikel 2 im Grundgesetz. So weit, so gut. Gleichzeitig sind wir soziale Wesen … und das schränkt unsere Freiheit schnell wieder ein. Denn mit unserer Geburt werden wir Teil einer Gemeinschaft, die bestimmte Normen, Werte, moralische Vorstellungen, möglicherweise bestimmte Ziele verfolgt. Wie lassen sich die individuellen Bedürfnisse und Entwicklungsstufen eines Kindes mit Gruppenregeln und Erziehungsstrategien in Einklang bringen?